Nach zwei faszinierenden Wochen in Peru sind wir Freitagnacht allesamt wohlbehalten wieder auf dem Rhein-Main-Flughafen gelandet. Wie immer war der Höhepunkt der Reise der Aufenthalt im Kinderdorf Pachacamac, einem kleinen Ort 30 km südlich der Hauptstadt Lima, in dem das Frankfurter Ehepaar Lemli vor zirka 14 Jahren ein Grundstück erworben hat, um Häuser für die Betreuung und Erziehung von Straßenkindern zu errichten. Das Engagement, diesen Kindern eine lebenswerte Zukunft zu sichern, hat die Schillerschule von Anfang an mit Spendenläufen und anderen Aktionen unterstützt und u.a. zum Bau eines Kinderhauses, der „Casa Schillerschule“, dort beigetragen. Alle zwei Jahre reist eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern samt Lehrkräften dorthin, um die in der Zwischenzeit zusammengetragenen Spenden – zweckgebunden – zu überbringen. Während des Aufenthalts im Kinderdorf, das das Ehepaar Lemli inzwischen in die Hände der Organisation SOS-Kinderdorf übertragen hat, wohnen und leben unsere Schülerinnen und Schüler mit den Kindern und deren „Mamas“ unter einem Dach und erfahren die Herzlichkeit und freundliche Anhänglichkeit der kleinen und größeren „Dorf“-BewohnerInnen, die sich über alle Sprachhürden hinweg mit dem Besuch aus Europa wunderbar verständigen konnten und so gut verstanden haben, dass beim Abschied nach einer Woche bittere Tränen flossen. Neben dem gemeinsamen Leben auf dem Gelände des Kinderdorfs gab es kleine Ausflüge nach Lima und ans Meer bzw. zu lokalen Märkten, meist in Begleitung der Lemlis oder von Victor, dem sympathischen Musiklehrer der Kinder, dem unsere Spendengelder die berufliche Zukunft im Kinderdorf sichern – und den Kindern den Musikunterricht. Nach dem eher sozialen Schwerpunkt der ersten Woche hat die zweite Woche deutlich touristische Akzente gesetzt: Jetzt ging es per Flug nach Cusco, der alten Hauptstadt der Inkas, auf 3400m Höhe gelegen, wo wir von unserem humorvollen Führer Edison (Edi) in Empfang genommen wurden. Der brachte uns per Bus durchs Urubamba-Tal nach Ollantaytambo. Wir haben anfangs ganz schön um Atem gerungen, denn die Luft ist auf dieser Höhe sehr dünn. Bezaubernd auch die Eisenbahnfahrt nach Aguas Calientes, dem Einstiegsort für die abenteuerliche Busfahrt nach Machu Picchu, einem fast vollständig erhaltenen Inka-Ort. Trotz des Generalstreiks in Cusco haben wir alles besichtigen können, was wir besichtigen wollten, quasi bis zum Moment des Aufbruchs nach Frankfurt. Der Rückflug hat sich zwar ziemlich langweilig gestaltet, aber die Fahrt insgesamt war jedenfalls alles Warten wert.
<R. Röder / A. Wissel>